Hostienfrevel

Fiktivi Daarstellig von ere Hostieschändig (Detäi): E Juud sticht mit eme Dolch in e Hostie, wo s Gsicht vom Jesus Christus druf isch, und die verliert Bluet. Nääbedraa het s Hostie mit andere Christussümbool, drunder s Nomen sacrum und s Lamm Gottes – Passau 1477

As Hostieschändig oder Hostiefrevel het die römisch-katholischi Chille zwüsche em 13. und 16. Joorhundert dr aagääblig Missbruuch vo konsekrierte Hostie bezäichnet. Vo dene, wo beschuldigt worde si, und das si mäistens Juude, mänggisch aber au Persone gsi, wo mä wäge Häxerei aagchlagt het, isch behauptet worde, si häige sich gweihti Hostie beschafft und die verschnitte oder sust gschändet. Das häige si gmacht, zum d Folterig vom Jesus Christus bi dr Chrüzigung z verhööne. D Vorwürf, wo stereotüp formuliert worde si, häi zu Brozäss gfüert, wo mä scho im Vorus gwüsst het, wie si usgönge. Die Aagchlagte het mä bim Usfrooge gfolteret und eso Gständnis us ene uusebresst. Si si mäistens zur Hiirichdig verurdäilt und uf em Schiterhufe verbrennt worde. Noch eme sonige Hostieschänderbrozäss si vilmol alli aasässige Juude entäignet und us dr Stadt und hüfig us dr ganze Regioon verdriibe worde.

Hinder em Vorwurf vo dr aagääblige Hostieschändig isch dr Antijudaismus gstande. D Legände vom antichristlige jüüdische Hostiefrevel, wo im Juudedum verankeret und zwanghaft sig, si wie d Ritualmordlegände, wo öbbe 50 Joor vorhär ufcho si, im Zämmehang mit em antijudaistische Gottesmordvorwurf gstande, wo sich sit em 2. Joorhundert im Christedum verbräitet het.

Noch dr Leer vo dr Dransubstantazioon, wo 1215 zum Dogma gmacht worde isch, verwandle sich bi dr Häilige Mäss die öicharistische Gstalte vo Brot und Wii in dr Liib und s Bluet vom Jesus Christus. Doorum gältet d Veruneerig oder s Furtgheije vo de öicharistische Gstalte noch em chirchlige Rächt as Sakrileg. Im kanonische Rächt chömmed Begriff Hostiefrevel und Hostieschändig nid vor. Es stellt aber usdrücklig fest, ass Glöibigi, wo die öicharistische Gstalte furtgheije oder mit dr Absicht vom ene Sakrileg stääle oder bhalte, für das mit dr Exkommunikazioon bestrooft wärde. E Kleriker cha drzue us em Klerus entloo wärde.[1]

  1. Codex Iuris Canonici, Canon 1367

© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search